KlangNetz Konzertreihe 2017 hin!HÖREN
Sinfonietta – Die Kunst des Hörens – Reise nach Osten
02. Februar, 19:30 Uhr – großer Saal
Sinfonietta Dresden wird im ersten Konzert der neuen Konzertreihe zum Thema Hören ganz verschiedene zeitgenössische Musik aus aller Welt vorstellen. Dabei werden Werke erklingen, die bei ihrer Uraufführung alte Hörmuster über Bord geworfen haben oder deren Komponisten Wegbereiter neuen Hörens waren (Ives, Webern). Wir richten den Blick auf Komponisten, deren Tonsprache die Symbiose des Klanges ihrer Heimat mit zeitgenössischer westlicher Musik sucht (Yun, Yurina, Ali-Zade) und ehren dabei zum 100. Geburtstag von Isang Yun einen der wichtigsten Komponisten weltweit. Natürlich wird auch bisher völlig unerhörte Musik zu hören sein, die Uraufführung music by numbers III für Violine, Akkordeon und Orchester von Nikolaus Brass. >> zur Veranstaltung
musikalische Führung AuditivVokal
28. Mai, 16:00 Uhr – Ausstellung Sprache
AuditivVokal – Non.Sense?! Neue (Un-)Sinnlichkeiten
01. Juni, 19:30 Uhr – großer Saal
10 Jahre AUDITIVVOKAL DRESDEN. Das will gefeiert werden. Dazu laden Olaf Katzer und sein Ensemble zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Forschung und Kunst zu einem Jubiläumskonzert der besonderen Art ein:
Im Fokus steht der Sinn an sich — in seinen sinnreichen, -freien, -losen und -lichen Facetten. Die Werke sind “stumme Gesänge” (Charlotte Seither Echoes of O’s), “sinnfreie Lieder” (György Ligeti Nonsense Madrigals), befassen sich mit sensorischer Deprivation (Peter Motzkus Knochenschall) und unterschiedlichen, frei wählbaren Hörsituationen (Gerhard Stäbler EarPlugs). Ein weiteres Highlight ist die Zusammenarbeit mit Helmut Oehring und David Moss. Mit fünf Uraufführungen steht dieses Jubiläumskonzert als alles.außer.gewöhnlich im Kulturkalender! In einem performativen Roundtable wird am Abend zuvor (Mittwoch) über medizinische, wissenschaftliche und künstlerische Perspektiven der Stimmforschung gemeinsam referiert und musiziert
musikalische Führung El Perro Andaluz
13. August, 16:00 Uhr – In der Sonderausstellung „Sprache. Welt der Worte, Zeichen, Gesten“
Dialog Salon I – Musik im Kopf
Was macht Musik mit unserem Gehirn?
15. August 2017, 19:00 Uhr – Martha Fraenkel Saal
Warum aktiviert Musik gleichzeitig unterschiedlichste Hirnregionen? Wie arbeitet unser Gehirn, wenn wir etwas radikal ungewohntes hören? Und wie verändert sich unser Gehirn, wenn wir üben? In diesem DialogSalon nähern sich Expert*innen aus der Neurowissenschaft, der Pädagogik, der Psychologie und der Musik aus ihrer jeweiligen fachlichen Perspektive dem Thema und diskutieren, warum Musik mehr ist als eine Reihe von akustischen Signalen. Praktisch und anschaulich begleitet wird das Gespräch durch musikalische Beiträge des Ensembles El Perro Andaluz.
Es diskutieren: Christine Ahrends, Musikwissenschaftlerin, Dresden Music Cognition Lab, TU Dresden, Wolfgang Lessing, Musikpädagoge, Hochschule für Musik Dresden , Alwyn Tomas Westbrooke, El Perro Andaluz
Moderation: Martin Morgenstern
Musikalische Intervention: El Perro Andaluz
El Perro Andaluz – (Un)Hör(Bar)
17. August, 19:30 Uhr – großer Saal
In der (Un)HÖR(Bar) serviert El Perro Andaluz einen akustisch-performativen Cocktail der ganz besonderen Art. Mit besonderen Zutaten, die selten in Konzertrezepten verwendet werden. Auch wenn man seit John Cage’s Klassiker 4,33′ weiß, dass Stille und Umweltgeräusche zur Musik gehören, gibt es doch mittlerweile zahlreiche weitere spannende Hörsituationen, die uns das Unerhörte der Musik als Musik näherbringen.
Werke von Joanna Bailie, Luigi Nono, John Cage und Alvin Llucier.
Günter Heinz – Wittgenstein dancing…
14. September, 19:30 Uhr – Deutsches Hygiene-Museum
ein getanztes Hörspiel
Frank van de Ven ( Amsterdam ) – dance
Günter Heinz ( Dresden ) – wetware trombone
Andre Bartetzki ( Berlin ) – sounds
Jo Siamon Salich ( Dresden ) – visuals
Ein zentrales Thema des Philosophen Wittgenstein ist die Verbindung von Sprache und Logik, dabei ist sein Denken stark durch mathematische Strukturen geprägt.
Die beiden Musiker, Günter Heinz und Andre Bartetzki, sind bereits durch ihre Ausbildung mit den Verbindungen von Kunst und Mathematik vertraut.
In dem von ihnen hier vorgelegten Projekt stellen sie sich dem Thema, die sinnlichen Aspekte von Wittgensteins Denken und seiner Sprache zu “beleuchten“. Gesprochene Sätze werden in ihrer klanglichen Struktur bearbeitet. Dabei soll ein fließender Übergang zwischen Sprache und den live-Klängen geschaffen werden. Die Instrumente werden nicht nur in herkömmlicher Weise als “Melodieerzeuger“ genutzt, sondern es werden z.B. Wörter und Sätze durch das Instrument gesprochen oder gesungen, Töne „eingesaugt“. Die dabei entstehenden Klänge werden ebenfalls in die sound-collage integriert. Günter Heinz und Andre Bartetzki haben bereits in mehreren Projekten mit dem Tänzer Frank van de Ven und dem Videokünstler Jo Siamon Salich zusammengearbeitet, so 2007 im Festspielhaus Hellerau. Durch das Wechselspiel von Klang und Bild gelingt ein lebendige Hörspiel. Kurztext: Das philo-sonische Sprachspiel Wittgenstein beleuchtet die sinnlichen Aspekte von Wittgensteins Denken und Sprache.
Die Künstler führen die ZuHöreR / *schAUer in lebendige Zwischenräume von Imagination und Wirklichkeit.
Vocal Modern – Vokale Symphonik
21. September, 19:30 Uhr – Marta-Fraenkel-Saal
Der wunderbare Sinn des Hörens nimmt eine Fülle akustischer Eindrücke auf; unser Gehirn filtert sie und fügt sie zu einem Bild zusammen, das uns über die uns umgebende Welt orientiert. Wir hören selektiv: momentan Nebensächliches wie das Ticken einer Uhr im Wohnzimmer wird ausgeblendet. Wäre das nicht so, würden wir in einer Flut von Geräuschen untergehen.
Gewohntes lässt die Aufmerksamkeit absinken: man weiß, was kommt.
Welche Musik fesselt uns? Es ist nicht nur das völlig Neue, das uns möglicherweise sogar befremdet, sondern es ist auch das Gewohnte im neuen Gewand. Entscheidend für unseren Eindruck ist der Kontext, in dem wir ihn empfangen. (Wie erstaunlich, dass wir in zwei Musikdarbietungen dasselbe Stück erkennen, auch wenn es auf unterschiedlichen Instrumenten gespielt wird!)
Elole – Hören als Konstruktion einer Welt
28. September, 19:30 Uhr – Wandelhalle
Im Konzert des elole-Klaviertrios im Rahmen der Konzertreihe zum Hören von Klangnetz Dresden wird die Frage nach dem Hören als die Frage nach dem, was man beim Hören selber konstruiert gestellt. Immer schon basiert Hören auf Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber einerseits, Erinnerung an bereits Gehörtes andererseits. Durch Erinnerung und abgestufte Neuigkeit wird in westeuropäischer Musik gewöhnlich Form konstituiert.
In diesem Konzert hingegen steht Musik im Mittelpunkt, in der der Komponist alles tut, um Form dieser Art zu vermeiden. Damit wird dem Hören damit ein ganz anderer Freiraum gegeben: Es konstruiert selber, da es keine Form zu re-konstruieren gibt. Andererseits wird auch den benutzten Klängen so ein ganz anderer Freiraum zugebilligt. Jeder Klang eine Welt für sich, frei gelassen, um seine Zusammenhänge daher zu bekommen, wo der jeweilige Zuhörer sie hört.
Die Wandelhalle des Hygienemuseums mit ihrer deutlichen Überakustik bietet für dieses Konzert einen besonderen Rahmen, da hier der Freiraum, der den Klängen von den Komponisten innerhalb der Stücke gegeben wird rein akustisch ebenfalls zu Tage tritt.
Trio Sostenuto – AufHören – ZuHören – Miteinander Hören
02. November, 19:30 Uhr – kleiner Saal
Das trio sostenuto widmet sich in seinem Beitrag dem Thema des interreligiösen Dialogs, der weltweit und zurzeit und umso mehr in der Bundesrepublik im Fokus steht. Die nonverbale Sprache der Musik ermöglicht intensives Zuhören, wo diskursive Differenzen nicht weiterführen und lädt auf klanglich vielfältiger Ebene zur Reflexion ein. Werke mit religiösem Bezug von jüdischen, muslimischen und christlichen Komponisten lassen die spannende Frage aufscheinen, wie unterschiedliche religiöse Gesinnungen zu Klang und Form werden und welche neuen Unterschiede und Gemeinsamkeiten nur in Hören erlebbar sind.
Courage – Hörspiel „Un posible dia, quasi un radiodramma“
16. November, 19:30 Uhr – großer Saal
Javier Torres Maldonado: Un posible dia, quasi un radiogramma (Dauer ca. 50`)
Der Komponist von „Un posible dia“, Javier Torres Maldonado, war auf der Suche nach einem Genre, welches ohne wirkliche Verbindungen zum Musiktheater es dennoch möglich macht, Schwankungen zu schaffen zwischen vorgestelltem Drama und Musik. Die Idee der Schwankungen lässt sich hierbei nicht nur durch das Interagieren musikalischer und theatralischer Momente finden, sondern auch durch den Aufbau von Situationen, die aus der Musikalität von Sprache oder, umgekehrt, in der Theatralität bestimmter musikalischer Prozesse resultieren.
„Un posible dia“ ist ein selbst-reflektierendes Stück mit nur einem Zweck: Es gilt, die Beantwortung einer Frage zu finden, die nicht mit Worten gefunden werden kann, sondern nur durch sich selbst: können wir das Hörspiel als ein lebendiges Genre betrachten, welches heute noch Gültigkeit besitzt?“
Hörspielproduktionen, entstanden in Vermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, werden der Aufführung vorangestellt und das Programm des Abends komplettieren.
Dialog Salon II – Musik für und von Tieren
30. November 2017, 19:00 Uhr – Martha Fraenkel Saal